Man kann sich ja über die LINKE schwarz, rot, grün
und gelb ärgern, man kann ihre politischen Vorstellungen für falsch
halten und deren Abgeordnete als nervig empfinden, wenn sie permanent
gegen Bundeswehr-Kriege und Hartz IV wettern. Wer jedoch seinen
politischen Ärger an der LINKEN auslässt, indem er ihren führenden
Leuten den Verfassungsschutz auf den Hals hetzt, der outet sich als
undemokratisch. Schon weil er Millionen Wähler düpiert. Immer wieder
redeten sich die Spitzel-Auftraggeber damit heraus, dass man
beizeiten politischem Extremismus vorbeugen müsse. Rechts außen und
links außen seien nicht mit zweierlei Maß zu messen. Wie auch? Es
gibt nur eines – das Grundgesetz. Nur wer das und die Menschen, die
sich ihm verpflichtet fühlen, gefährdet, darf, nein, der muss
verfolgt werden. Kann man das Gysi, Lötzsch, Ernst, Bartsch und
Lafontaine vorwerfen? Unterstützt die LINKE Leute, die gegen
Mitmenschen hetzen, die Bomben bauen und Todeslisten abarbeiten?
Absurd! Und falls es so wäre, würde der Verfassungsschutz – wie man
derzeit mal wieder entsetzt zur Kenntnis nehmen muss – weggesehen.
Was also ist der Grund? Das Erbe des Kalten Krieges? Hat das Wortpaar
»demokratischer Sozialismus« so viel Gewalt? Warum löscht man dann
nicht den Grundgesetzartikel 15, der allerlei Vergesellschaftung
möglich macht? Wer angesichts von Naziterror und Linkenbespitzlung
noch hofft, die Behörde Verfassungsschutz sei reformierbar, muss was
Verbotenes geraucht haben – und könnte daher auch verfolgt werden.
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