NOZ: Automobilexperte Dudenhöffer sieht nach Urteil Ende des Diesels näher rücken

Automobilexperte Dudenhöffer sieht nach Urteil
Ende des Diesels näher rücken

„Katastrophale Entscheidung für Autobranche“ – Abbau von
Subventionen gefordert

Osnabrück. Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer sieht das Urteil
des Bundesverwaltungsgerichts zu Fahrverboten als weiteren Baustein
für das Ende des Diesels. Die Automobilbranche werde sich Stück für
Stück vom Diesel verabschieden, sagte der Direktor des Center
Automotive Research (CAR) an der Uni Duisburg-Essen im Gespräch mit
der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch). „Man kann den Diesel mit
der Abgasnorm Euro-6d zwar sauber machen, aber das ist im Vergleich
zu anderen Antrieben sehr teuer, sprich der Diesel-Pkw verliert auch
ökonomisch an Boden.“

Für die Automobilbranche sei das Urteil „katastrophal“, sagte
Dudenhöffer. „Die Reputation und die Verluste bei den Händlern sind
groß. Die Autobauer werden ihre Händler Stück für Stück mit
Subventionen stützen müssen.“ Verlierer sei aber auch die
Bundesregierung, die wegen ihres Aussitzens an Glaubwürdigkeit
verloren habe. „Die Politik muss endlich eine Ausstiegsstrategie aus
dem Diesel finden, in der Weise dass man nicht länger den
Dieselkraftstoff steuersubventioniert, sondern Benziner und Diesel
gleichstellt.“

Gleichzeitig müsse der Druck, die Hardware der Fahrzeuge
nachzurüsten steigen. Dies sei das einzige Instrument, um
Dieselfahrverbote überflüssig zu machen. „Diese Nachrüstsätze kann
man den Leuten schenken, wenn man die Dieselkraftstoffsteuer dem
Benziner anpasst. Denn dann haben Sie ein Modell mit acht Milliarden
Steuereinnahmen jährlich zusätzlich.“ Damit könne die
Hardware-Nachrüstung voll und ganz bezahlt werden.

Die größten Verlierer sind für Dudenhöffer die Autofahrer. Der
Automobilexperte rät aber von überhasteten Verkäufen ab. „Wer in
einem Belastungsgebiet wohnt und sein Dieselauto noch hat, dem bringt
es nichts, wenn er so einen Notverkauf macht, weil die Preise jetzt
in den Keller gehen werden.“

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