NOZ: Forsa-Chef: CDU-Anhänger wollen Merkel nicht loswerden

Forsa-Chef: CDU-Anhänger wollen Merkel nicht
loswerden

Güllner warnt Union vor Rechtsruck – „Nahles eher kein
Wählermagnet“

Osnabrück. Manfred Güllner, Chef des Meinungsforschungsinstituts
Forsa, hat die CDU dringend vor einem Rechtsruck gewarnt, wie er von
führenden Unionspolitikern gefordert wird. Güllner sagte der „Neuen
Osnabrücker Zeitung“ (Freitag): „Würde die Partei nach rechts rücken,
was die Spahns und Bosbachs usw. wollen, dann wird das für die CDU
erheblich negative Folgen haben.“

Güllner betonte, die CDU-Anhänger wollten die Vorsitzende Angela
Merkel nicht loswerden. Da könnten die konservativen Kritiker noch so
oft behaupten, wegen Merkels Kurs sei ein für die Partei schädliches
Vakuum entstanden. „Das stimmt nicht“, sagte der Forsa-Chef und
betonte: „Die Abwanderer von der CDU sind nicht rechts, die sind eher
Richtung Mitte orientiert.“ Der Merkelsche Mitte-Kurs sei deshalb
absolut notwendig, um die CDU als Volkspartei zu erhalten.

Die für den SPD-Vorsitz nominierte Bundestagsfraktionschefin
Andrea Nahles ist nach den Worten von Güllner eher kein Wählermagnet.
„Sie ist ein Politikertypus aus dem Apparat, der eigentlich nicht
gefragt ist. Außerdem war es ja nicht so, dass Martin Schulz an allem
schuld ist. Nahles war ja nicht nur schon für den Wahlkampf 2013
verantwortlich, der daneben ging, sondern an allen Entscheidungen
seit der Wahl im September beteiligt.“ Güllner forderte: „Die SPD
braucht wie früher Köpfe.“ Nach vorne gebracht hätten die Partei
Figuren wie Willy Brandt, der von außen gekommen sei und nicht aus
den verkrusteten SPD-Strukturen in Bonn. „Auch Helmut Schmidt
profilierte sich als Reformer gegen die alten Herren der SPD. Und
Gerhard Schröder setzte sich gegen den Willen der Führungskader
durch.“

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