NOZ: Notfallpläne für Atomunfall in Niedersachsen veraltet

Notfallpläne für Atomunfall in Niedersachsen
veraltet

Grüne beklagen Verschleppung – Evakuierungszonen zu klein

Osnabrück. Kommt es in Niedersachsen zu einem Atomunfall, greifen
die Behörden auf veraltete Notfallpläne zurück. Erkenntnisse aus dem
Unglück von Fukushima im März 2011 bleiben unberücksichtigt, Das
berichtet die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (Freitag) unter Berufung auf
eine Antwort der Landesregierung auf Anfrage der
Grünen-Landtagsfraktion. Demnach sind aktualisierte Empfehlungen der
Strahlenschutzkommission nach wie vor nicht umgesetzt. Das betrifft
etwa die Evakuierungszonen um die Atomkraftwerke Emsland und Grohnde.
So sollen in einem Radius von fünf statt bisher zwei Kilometern
sämtliche Anwohner binnen sechs Stunden evakuiert werden. Laut
Landesregierung ist eine Umsetzung der neuen Richtlinien in
Niedersachsen bis 2020 geplant.

Christian Meyer, Vize-Fraktionschef der Grünen, warf der Regierung
Trödelei vor. „Das ist fahrlässig und Verschleppung mit Ansage.“ Er
verwies darauf, dass die Umsetzung „gerade noch rechtzeitig“ vor
Abschaltung der beiden Meiler in den Jahren 2021 und 2022 erfolge.
Eine Sprecherin des Landkreises Emsland bestätigte, dass das Land die
Rahmenempfehlungen der Kommission noch nicht für anwendbar erklärt
habe. „Bis dahin sind für die Unteren Katastrophenschutzbehörden die
vorherigen Empfehlungen der Kommission bindend.“ Laut „NOZ“ sollen
die neuen Vorgaben in Bayern und Baden-Württemberg bereits gelten.
Auch hier sind noch jeweils zwei Meiler am Netz.

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