Forsa-Chef: Grüne laufen der SPD den Rang ab
Güllner: „Sozialdemokraten sollten sich mit der Rolle des Kellners
anfreunden“
Osnabrück. Forsa-Chef Manfred Güllner sieht die Grünen weiter im
Aufwind und schließt nicht aus, dass sie der SPD den Rang ablaufen.
Güllner sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstag): „Bei SPD
und Grünen könnten sich die Größenverhältnisse auch auf Bundesebene
bald umdrehen. Um ein Bild von Gerhard Schröder abzuwandeln: Die
Grünen haben die Chance, Koch zu sein, während sich die
Sozialdemokraten mit der Rolle des Kellners anfreunden sollten.“
In Baden-Württemberg hat sich nach den Worten des
Meinungsforschers bereits gezeigt, wohin die Entwicklung gehen könne.
Dort stelle nicht mehr die CDU den Ministerpräsidenten, auch nicht
die SPD, sondern es seien die Grünen mit Winfried Kretschmann.
Die Grünen haben laut Güllner aktuell ein größeres Wählerpotenzial
als die FDP und ein mindestens genauso großes wie die SPD. Der
Forsa-Chef sprach von einer neuen Generation pragmatisch orientierter
grüner Wähler. Und er betonte: „Ein Typus wie der gemäßigte
Parteichef Robert Habeck passt genau zu diesen neuen Wählern.“
Dagegen können die Sozialdemokraten laut Güllner ihr Potenzial
nicht ausschöpfen. „Mögliche SPD-Wähler werden durch die real
existierende SPD daran gehindert, für die Sozialdemokraten zu
stimmen. Es fehlt vor allem an attraktiven Kandidaten. Politiker wie
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil sind nur Ausnahmen.“
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell