NOZ: Lothar Matthäus will nie mehr als Trainer arbeiten

Lothar Matthäus will nie mehr als Trainer
arbeiten

Rekordnationalspieler lebt seit 14 Jahren in Ungarn: „In Budapest
verfolgt mich keiner“

Osnabrück. Mit 58 Jahren wäre Lothar Matthäus eigentlich im besten
Traineralter, doch der Rekordnationalspieler der deutschen
Fußball-Nationalmannschaft hat mit diesem Beruf abgeschlossen.
„Trainer, das ist für mich vorbei“, sagt der Weltmeister von 1990 in
einem Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Er habe „viele
interessante Aufgaben, die alle mit dem Fußball zu tun haben“,
betonte er. Matthäus arbeitet unter anderem als Experte für den
TV-Sender Sky und als Botschafter für den FC Bayern München, die
Deutsche Fußball-Liga und den Sportartikelhersteller Puma.

Als Trainer betreute Deutschlands einziger Weltfußballer unter
anderem die ungarische Nationalmannschaft und den österreichischen
Erstligisten Rapid Wien. „Ich hatte als Trainer eine schöne Reise,
vielleicht nicht eine so erfolgreich wie als Spieler“, sagte der
58-Jährige. In der Bundesliga hat er dagegen nie einen Klub
trainiert. „Es ist schade, aber traurig bin ich deshalb nicht“,
meinte Matthäus dazu. Es habe „vier, fünf Anfragen“ gegeben von
Bundesligisten. „Einigen habe ich abgesagt, bei anderen hat es nicht
gepasst“, sagte er.

Auch privat hat der gebürtige Franke Deutschland den Rücken
gekehrt. Seit 14 Jahren wohnt er in Budapest. „Dort fühle ich mich
heimisch“, erklärte er. Der Grund: „Weil ich dort so leben kann, wie
ich gerne möchte – nicht unbekannt, aber privat“, sagte Matthäus. Die
Leute seien „zurückhaltender als hierzulande, sie lassen mich
zufrieden. Es verfolgt mich keiner, wenn ich mal abends rausgehe und
es will nicht ständig jemand ein Selfie mit mir machen. Die Leute
akzeptieren das Leben eines Prominenten. Ich kann mit meinem Sohn
einfach so auf den Spielplatz. Er kann dort unbeschwert aufwachsen.“
Der 58-Jährige hat vier Kinder, drei davon sind bereits erwachsen.
Sein jüngster Sohn Milan stammt aus Matthäus– fünfter Ehe mit der
Russin Anastasia Klimko.

Lothar Matthäus´ Schuh aus WM-Finale ist vergoldet

Rekordnationalspieler hat kaum Erinnerungsstücke aus seiner
Karriere aufbewahrt: „Ich klebe nicht an solchen Sachen“

Osnabrück. Rekordnationalspieler Lothar Matthäus hat kaum
Erinnerungsstücke aus seiner langen und erfolgreichen Karriere
bewahrt. „Ich habe eine ganz kleine Ecke bei mir zu Hause. Dort habe
ich Sachen aufgehoben, die mich an meine Karriere erinnern. Das sind
aber nur knapp eineinhalb Quadratmeter“, sagte er im Interview mit
der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Zwei Regale würden an der Wand
hängen. „Die Ecke ist auch etwas versteckt, man muss sie schon ein
bisschen suchen“, erklärte Deutschlands einziger Weltfußballer.

Eine Nachbildung des WM-Pokals vom Titelgewinn der deutschen
Nationalmannschaft 1990 hat Matthäus, der aktuell als Experte beim
TV-Sender Sky arbeitet, nicht. „Andere Spieler haben das gemacht. Ich
finde das auch gut, aber brauch so etwas nicht. Ich habe eine kleine
Miniatur. Die reicht mir. Ich klebe nicht an solchen Sachen“, sagte
Matthäus. Aufgehoben hat er allerdings den kaputten Schuh aus dem
Finale gegen Argentinien und diesen sogar vergolden lassen.

Neben den Stücken in dieser Ecke, habe er „noch zwei, drei Kartons
in der Garage mit gut 200, 300 Trikots – das war–s.“ Wieso er nicht
mehr aufbewahrt hat? „Ich habe mir aus solchen Sachen nie etwas
gemacht“, erklärte der 58-Jährige. „Wenn ich alles aufgehoben hätte,
hätte ich jetzt vielleicht auch ein kleines Museum wie Franz
Beckenbauer. Der hat in seinem Haus einen sehr schönen langen
Eingangsbereich, von dem geht eine Treppe nach oben, da hängt links
und rechts alles voll.“

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell