Ombudsfrau John: Gauck sollte Familien der Neonazi-Mordopfer zuhören und nachfragen/ Absagen „Form der Kritik und des Protestes“

Bonn/Berlin, 18. Februar 2013 – Barbara John erwartet
vom heutigen Treffen der Familien der Opfer der Neonazi-Mordserie mit
Bundespräsident Joachim Gauck, dass das Staatsoberhaupt „ganz offen
ist, nachfragt und viel zuhört, damit die Menschen wirklich
wahrgenommen werden“. Das sei das Entscheidende für die Familien,
sagte die Ombudsfrau der Bundesregierung für die Hinterbliebenen der
NSU-Opfer im PHOENIX-Interview. „Die meisten Angehörigen freuen sich
auf diese Begegnung.“ Die Absagen mancher Betroffener seien deren
„Form der Kritik und des Protestes“, sagte John weiter, ein
Empörtsein, dass im vergangenen Jahr während der Arbeit des
Untersuchungsausschusses nicht mehr herausgekommen sei, dass die
Behörden sich zurückzögen, sich selber schützten und nicht bekennen,
dass sie sich ganz anders verhalten müssen.

John kritisierte das Mauern der Behörden bei den Ermittlungen als
unverständlich. „Warum kann niemand sagen, –wir haben versagt, wie
konnte uns das passieren–? Wir müssen sehr vieles ändern.“ Nicht nur
die Opfer seien darüber verstört, sondern die ganze Republik.

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