Noch im April sah die Welt anders aus. Damals
erklärte Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU), es gebe keinen
Platz mehr in Lubmin für weitere Castoren. Zahlreiche gescheiterte
Kompromissversuche und politische Ohrfeigen später steht das
Zwischenlager Nord nun plötzlich wieder ganz hoch im Kurs. Die Gründe
dafür sind einfach. Niedersachsen will nach jahrzehntelangem Gezänk
um Gorleben nicht mehr allein die strahlende Atomsuppe auslöffeln.
Schleswig-Holsteins rot-grüne Landesregierung zeigt sich zwar
gesprächsbereit. Zum alleinigen Atomklo der Republik soll Brunsbüttel
aber auch nicht werden. In Hessen und Baden-Württemberg stehen in
absehbarer Zeit Landtagswahlen an – schlechte Zeiten für wütende
Demonstrationen gegen Atom-Transporte. Was bleibt, ist der
vermeintlich ruhige Nordosten. Ministerpräsident Erwin Sellering
(SPD) und der zuständige Innenminister Lorenz Caffier (CDU) tun gut
daran, in der Sache hart zu bleiben. MV darf nicht zum größten
Endlos-Zwischenlager Deutschlands verkommen.
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Ostsee-Zeitung
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