Ostsee-Zeitung: Kommentar zur Rettungsschirm-Strategie für den Euro

Die schmerzhafte Herabstufung der italienischen
Kreditwürdigkeit ist nur noch eine Frage der Zeit. Dann aber wäre die
ganze bisherige EU-Rettungsstrategie, die darauf ausgerichtet ist,
die Finanzmisere kleinerer Staaten so weit einzudämmen, dass sie
nicht auf größere Länder wie Spanien oder eben Italien übergreift,
gescheitert. Ein Horror-Szenario. Wenn das „griechische Feuer“
Italien verschlingt, ist die drittgrößte Volkswirtschaft im Euro-Raum
für eine Rettung viel zu groß. Allein um das Land zahlungsfähig zu
halten, müsste der Euro-Rettungsring verdoppelt und damit auf die
unvorstellbare Summe von 1,5 Billionen aufgepumpt werden. Der pure
Wahnsinn. Die Bundesregierung muss endlich den Mut aufbringen, ihre
Rettungsschirm-Strategie zu reformieren. Die Währung ist nicht dazu
da, überschuldete Staaten oder Banken nach dem Motto „Koste es, was
es wolle“ zu retten. Selbst eine kleinere Euro-Zone wirtschaftlich
starker Staaten wäre nicht der Untergang des Abendlandes.

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