Was wohl die Angehörigen der Opfer des
Neonazi-Terrors sich von all den lautstark eingerichteten
Arbeitskreisen, Kommissionen und Untersuchungsausschüssen erwarten?
Bestimmt eine Erklärung für politische und amtliche Blindheit. Eine
Entschuldigung für falsche Verdächte. Die Hoffnung, dass etwas
passiert, wenn sich Glatzen und Fratzen aus der braunen Szene
breitmachen. Sie sollten nicht zu viel erwarten. Der merkwürdige
Kompetenzstreit um Akten und Ausschüsse lässt erahnen, es könnte
schon bald wieder das übliche Imponiergehabe einsetzen. Es gibt ja
nicht nur behördliches Versagen und politisches Wegsehen. Es läuft
schon lange der schleichende Prozess der Gewöhnung an nächtliche
Gespenster-Umzüge, an verrückte Nazi-Auftritte bei Tageslicht. Die
Aufklärung begangener Fehler und der Abbau struktureller Defizite ist
das eine. Da können Fachleute, Parlamentarier und Engagierte
mitarbeiten. Die Veränderung des gesellschaftlichen Klimas, dass es
nie wieder zur „Döner-Mord“-Verkettung kommt, geht uns alle an.
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Ostsee-Zeitung
Jan-Peter Schröder
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