OV: Meine Meinung: Besserungs-Hoffnung
Von Dirk Dasenbrock

Angela Merkel erhält die höchste amerikanische
Auszeichnung – für Zivilisten. Als erste europäische
Regierungschefin. Mit Salut und Staatsbankett. Eigentlich keine
Kleinigkeit. Man fragt sich aber: Wofür eigentlich. Für ihre
Verdienste um die deutsch-amerikanische Freundschaft? Wohl kaum.

Es ist wohl eher so ähnlich wie beim Nobelpreis für Barack Obama,
den der erhielt, als er gerade erst ins Amt gekommen war. Auch da
haben die Preis-Juroren wohl im vorausschickendem Hoffnungs-Denken
gehandelt. Ähnliches könnte im Fall der Deutschen gelten: Auf dass
sie wieder den engen Schulterschluss mit Washington sucht. Und so
etwas wie mit Libyen nicht noch einmal passiert. Da fand sich Merkel
auf einmal im UN-Sicherheitsrat mit Russland und China auf der
Enthaltungs-, sprich Verweigerungs-Bank wieder.

Aber auch ohne den Libyen-Dissens haben Obama und die Kanzlerin
hinreichend Gesprächsstoff. Wie halten wir es mit den arabischen
Revolutionen, wie soll es in Afghanistan weitergehen, gibt es einen
neuen Friedensansatz im Nahost-Konflikt und – vor allem für
Deutschland immens wichtig – wie wird man der Euro-Krise Herr, die
auch die Vereinigten Staaten betrifft? Viel zu besprechen.

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