Pjotr Wersilow ist stolz auf seine Frau. Er ist der
Ehemann von Nadja Tolokonnikowa, der Sängerin von Pussy Riot. Pussy
Riot hört sich nun wirklich nicht gefährlich an: „Muschi-Aufstand“,
wer soll sich davor schon fürchten? Aber als die jungen Frauen der
russischen Band im Frühjahr 2012 – kurz vor den
Präsidentschaftswahlen – Wladimir Putin in ihre Liedtexte aufnehmen
und in einer großen Moskauer Kirche singen: „Gottesmutter erlöse uns
von Putin“, werden drei von ihnen verhaftet.
Staat und Kirche sind wütend über die Aktion und fordern harte
Strafen: Es beginnt geradezu eine „Hexenjagd“. Im August 2012 werden
die Mitglieder der Gruppe nach monatelanger Untersuchungshaft zu zwei
Jahren Gefängnis verurteilt. Auch das Berufungsgericht mildert das
harte Urteil nicht: Zwei Jahre Straflager.
Überraschend kommt jedoch eine der drei Frauen auf Bewährung frei.
Inzwischen sitzen die beiden anderen Frauen schon in weit entfernten
russischen Straflagern ein. Die Lebensbedingungen dort sind
berüchtigt. Die Mitstreiterinnen der Gruppe wollen weiter für ihre
Befreiung kämpfen.
Reportage von Olaf Bock, PHOENIX 2013 – 45–
Wiederholungen: Donnerstag, 17. Januar 2013, 1.30 Uhr; 8.15 Uhr
und 19.15 Uhr
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