Immer besonders berührend für Ilka Hübner und ihr Team war die Ankunft neuer Asylsuchen:
„Wenn die Menschen nach einer langen Flucht bei uns ankommen, ist das ein einfach unbeschreiblicher Moment. Viele sind sehr erschöpft, doch die Freude und auch die Dankbarkeit ist meistens groß.“ Auch der Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes trug dazu bei. Denn oft gelang es, Familien zusammenzuführen und Eltern mit ihren Kindern wieder zusammenzubringen.
Im Camp ging es weitestgehend friedlich zu. „Die Streitigkeiten, die bei Familien in Deutschland entstehen, entstehen auch hier im Camp – das ist klar,“, so Hübner, „aber wir konnten gute Beziehungsarbeit leisten.“
Die medizinische Versorgung wurde durch eine auf dem Gelände befindliche Arztpraxis sichergestellt. „Das war schon sehr schwierig, besonders wenn es um Menschen mit Behinderungen ging. Diese haben wir jedoch durch Spenden in Form von Rollstühlen gut versorgen können.“ Insgesamt haben 67 Menschen mit Behinderungen im Camp gewohnt.
Noch heute besuchen ehemalige Bewohner das Containerdorf und bedanken sich im Nachhinein für die Zeit und das Engagement der ersten Stunde. „Im Einzelfall unterstützen wir bei der Wohnungssuche und vermittelten die Personen an die jeweiligen Migrationsberatungsstellen. Wir unterstützten ebenfalls bei der Antragstellung zu Integrations- und Deutschkursen“, so Hübner.
Das Fazit nach über einem Jahr: Die Zusammenarbeit im Team soll bis mindestens 2019 fortgeführt werden – auch nach Schließung der Landesunterkunft. „Wir haben alle – auch die Polizei, die Ämter oder Schulen – ein gemeinsames Ziel: die Unterstützung der Flüchtlinge“, zieht Ilka Hübner Bilanz, „Es war eine in vielerlei Hinsicht sehr bereichernde Zeit.“ Jürgen Hoffmeister, Geschäftsführer des DRK Kreisverbandes Kiel blickt unmittelbar vor der Schließung nach vorn: „Die Landesunterkunft ist ein erfolgreiches Beispiel für die Integrationsarbeit des DRK Kiel. Diese Arbeit wollen wir verstärkt von einem neuen Standort aus fortsetzen und so unseren Beitrag dazu leisten, dass sich Menschen mit Asyl in unsere Gesellschaft bestmöglich integrieren können.“ Für das Team des Nordmarksportfelds stehen bis 2019 Mittel zur Verfügung.