Union und FDP begegnen der Debatte über Exzesse
bei Managergehältern mit einem Bekenntnis zur Stärkung der
Aktionärsdemokratie. Das ist gut, weil es eine ordnungspolitisch
saubere Lösung ist. Per Gesetz Maximallöhne für Manager vorzugeben,
wie es SPD und Grüne wollten, wäre der falsche Weg. Wer, wenn nicht
die Anteilseigner, sollte über die Gehälter der leitenden
Angestellten entscheiden? Es liegt an ihnen, Millionenboni und
Fantasielöhne zu verhindern. Auch die quasi-öffentliche Debatte auf
der Hauptversammlung dürfte disziplinierenden Charakter haben. Und
dass die bisherigen Kontrolleure, die Aufsichtsräte, bei den Bezügen
und Boni für Manager stets Maß und Mitte gewahrt hätten, darf
angesichts der Beispiele der Vergangenheit stark bezweifelt werden.
Die Koalitionsspitzen haben zunächst nur einen Grundsatzbeschluss
gefasst. Die Vorschläge der Fraktionen waren konkreter. Es wird sich
noch zeigen, ob Union und FDP es ernst meinen und ein Gesetz bis zum
Sommer vorlegen. Falls nicht, bliebe nur ein bisschen
Wahlkampfpopulismus übrig.
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