Das beste Mittel gegen Angst ist Aufklärung.
Wer im Nebel aus Unwissenheit und Vorurteilen stochert, wird seine
berechtigten Informationswünsche nicht befriedigen können. Das gilt
auch und in besonderem Maße für die Katastrophe in Japan. Das immense
Leid, hervorgerufen durch Erdbeben und Tsunami, trifft in erster
Linie die Menschen vor Ort. Wir sind nur die Zuschauer. Unsere
Anteilnahme ist mitmenschliche Reaktion. Doch mit Blick auf die
Atomkatastrophe werden auch wir zu potenziellen Opfern. Wir wissen
nicht, ob und in welcher Intensität Radioaktivität uns in den sicher
geglaubten Horten unseres Lebens bedroht. Japans Regierung hat viel
Widersprüchliches gesagt. Sie hat sicherlich auch Falsches
verlautbart, weil sie es nicht besser wusste. Die schlimme Situation
im Land ist für die japanischen Experten Neuland. Viele Äußerungen
basieren auf indirekten Schlüssen. Die Analysen nach dem Strickmuster
„Was wäre wenn“ bieten sich an. Sie dürfen nur nicht die Menschen in
die Panik treiben. Um das zu verhindern, ist es nach Ansicht von
Altkanzler Helmut Schmidt in Ordnung, wenn die Regierung nicht alles
sagt. Sie dürfe nur nicht lügen. Das hat sie bisher wohl auch nicht
getan.
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