Rheinische Post: Benzinpreis-Schock

Schlechte Nachrichten für Autofahrer: So teuer
wie gestern war Super-Benzin noch nie. Und auch Diesel liegt nur noch
zwei Cent unter dem bisherigen Höchstpreis vom Sommer 2008. Anders
als viele frühere Benzinpreis-Rekorde ist das Preisniveau an der
Zapfsäule diesmal aber kein Ausreißer: Mit 81,31 Euro je Fass kostet
Rohöl auch im Jahresdurchschnitt mehr als jemals zuvor. Mit anderen
Worten: Rohöl wird knapp. So knapp, dass die Spritpreise dieser Tage
nicht mehr als Ausnahme durchgehen. Sie werden die Regel sein. Bis
sie durch noch höhere Preise abgelöst werden. Die hohen Öl- und
Benzinpreise sind ärgerlich, weil sie den Verbraucher an der
Tankstelle und beim Heizen belasten. Noch gefährlicher aber ist ihr
Einfluss auf die Kaufkraft: Da in der modernen Wirtschaftswelt fast
alles entweder aus Öl oder mit Öl hergestellt wird, sorgen steigende
Energiekosten zeitverzögert immer auch für steigende Preise.
Schwacher Trost: Hohe Ölkosten sind auch ein wichtiger
Innovationsimpuls. Ohne sie gäbe es weder Windräder noch
spritsparende TDI-Motoren. So verrückt es klingt: Das beste Mittel
gegen die hohen Energiekosten sind höhere Investitionen in Bildung,
Forschung und Entwicklung.

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