Rheinische Post: Geschönte Kita-Zahlen

Die heiße Phase des Wahlkampfs ist auch immer
die Phase der unseriösen politischen Botschaften. In dieses Geschäft
ist Familienministerin Kristina Schröder gestern eingestiegen. Wenn
ihre Zahlen zur Kindertagesbetreuung für unter Dreijährige stimmen
sollten, dann hätten seit März mehr als 200 000 zusätzliche Plätze in
Kitas und bei Tagesmüttern entstehen müssen. Den Kommunen und Ländern
ist es mit großer Kraftanstrengung gelungen, in den vergangenen
beiden Jahren jeweils rund 40 000 zusätzliche Plätze zu schaffen. Da
erscheint dieser Sprung absurd hoch. Auch der Endspurt vor dem
Rechtsanspruch-Stichtag 1. August kann diese Dynamik nicht entfaltet
haben. Trotz der Übertreibung ist der Ausbau der Betreuungsangebote
eine Erfolgsgeschichte, die von der früheren Familienministerin
Ursula von der Leyen auf den Weg gebracht worden war und von Ländern
und Kommunen vorangebracht wurde. Etliche Kommunen müssen sich noch
weiter anstrengen, um künftig allen Eltern, die dies wünschen, einen
Platz für ihre Kleinen anbieten zu können.

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