Rheinische Post: Kommentar: Länger arbeiten

Anders als die riesenhafte Kohlekommission mit
über 30 Mitgliedern ist die Rentenkommission der Bundesregierung
schlank und rank: Nur zehn Mitglieder zählt sie, und alle sind vom
Fach, viele haben die Rentenpolitik zu ihrer Lebensaufgabe gemacht.
Das sind zumindest gute Voraussetzungen für eine profunde Arbeit.
Allerdings hat die Zusammensetzung den Schönheitsfehler, dass nur der
politische Einfluss der großen Koalitionsparteien gesichert ist, die
Opposition darf nicht mitreden. Zu befürchten ist daher, dass die
Kommission mutige und ungewöhnliche Schritte eher vermeiden wird. An
die kritische Überprüfung des Leistungskatalogs der Rentenkasse etwa
dürfte sich die Rentenkommission eher nicht wagen. Ob sie auch die
weitere Anhebung des Renteneintrittsalters ab 2030 mit in den Blick
nehmen wird, ist ebenso fraglich. Denn SPD und die Gewerkschaften
sind strikt dagegen. Wenn aber nach 2025 nicht die Renten drastisch
sinken und Beiträge sowie Steuern drastisch steigen sollen, wird eine
höheres Rentenalter über 67 Jahre hinaus unerlässlich werden.

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