Angela Merkel ist für übereilte politische
Entscheidungen eher nicht bekannt. Mal abgesehen vom Atomausstieg
nach dem Fukushima-Unfall. Dass sie nun jede militärische Beteiligung
im Syrien-Konflikt ausschließt und sich damit gegen die
Bündnispartner Frankreich, USA und Großbritannien stellt, ist
erstaunlich. Und falsch. Der mutmaßliche Giftgasangriff der Milizen
des syrischen Machthabers Assad muss von der internationalen
Gemeinschaft hart und spürbar beantwortet werden, wenn man solche
Kriegsverbrechen künftig an anderer Stelle vermeiden will. Eine
kritische Erklärung im UN-Sicherheitsrat beeindruckt den Schlächter
von Damaskus und seinen Freund im Kreml nicht wirklich. Merkel sollte
sich zumindest die Option einer Unterstützung eines Angriffs gegen
Syriens Truppe offenhalten, wenn Beweise für den Urheber des
Giftgasangriffs vorliegen. Zu einem amerikanisch-russischen Krieg
wird es nicht kommen, wie die Gegner eines Militäreinsatzes
befürchten. Russlands Präsident wird vor der Fußball-WM im eigenen
Land für Syrien keinen ernsthaften Konflikt mit den USA riskieren.
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