Es sind Bilder von apokalyptischer Wucht –
Feuerbälle schwimmen auf den Sintfluten, die ganze Landstriche Japans
verwüsten. In das Entsetzen über das Ausmaß der Naturkatastrophe und
das Mitgefühl für die Opfer mischt sich Bewunderung für die
Professionalität, mit der sich Japan auf solche Katastrophen
vorbereitet hat. Oder muss man sagen: zu haben scheint? Unzweifelhaft
hat die hoch entwickelte Bauweise der Häuser – vor allem der
Wolkenkratzer in Tokio – eine noch höhere Zahl von Opfern verhindert.
Weil Japan in einer Hochrisikozone liegt, hat sich der Inselstaat
intensiv auf Erdbeben vorbereitet. Die Hochgeschwindigkeitszüge
werden im Bebenfall automatisch abgebremst – und die Atomkraftwerke
heruntergefahren. In dem einen Fall genügt das Abschalten des Stroms,
im anderen ist Strom unerlässlich, um die Kettenreaktion kontrolliert
zu stoppen. Genau dies ist jetzt in Fukushima infrage gestellt. Nach
einem der stärksten Erdbeben, das Japan jemals erlebt hat, und einem
verheerenden Tsunami droht der GAU im Reaktor, eine Katastrophe mit
womöglich noch schrecklicheren, globalen Folgen. Es wird hoffentlich
gelingen, sie abzuwenden. Eins steht jetzt schon fest: Selbst eine
Hightech-Nation wie Japan sollte auf Kernkraftwerke in
erdbebengefährdeten Gebieten verzichten.
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