Die Forderung einer Reihe von Politikern und
Politik-Aktivisten nach einem Wahlrecht für Kinder ist nicht neu.
Dass dieser Wunsch politische Realität wird, ist nicht denkbar.
Charmant ist der Gedanke aber schon. Und das Anliegen, das hinter der
Forderung steht, ist berechtigt. Es ist geboren aus der Erkenntnis,
dass wir auf eine Republik zusteuern, in der die Bedürfnisse der
Alten stärker berücksichtigt werden als die Interessen der Jungen –
aus dem einfachen Grund, weil die Älteren die Mehrheit der Wähler
stellen. Könnten nun Mütter und Väter stellvertretend für ihre Kinder
wählen, würden sie wahrscheinlich mehr auf gute Bildungs- und
Betreuungsangebote, Generationengerechtigkeit, nachhaltige
Finanzpolitik und solide Umweltpolitik achten. Familien wären
plötzlich die meist umworbene Gruppe der Politik. Die Befürworter
eines Wahlrechts für alle machen also zu Recht darauf aufmerksam,
dass Kinder und Jugendliche für die Politik nicht den Stellenwert
haben, der ihnen als Gestalter und Träger der Zukunft zukommen
müsste.
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