Wiederholt sich bei den Bürgerlichen, was die
Linken vor einem Jahrzehnt erwischte? Nimmt die „Alternative für
Deutschland“ von Bernd Lucke rechts von der Union Fahrt auf wie
seinerzeit die „Wahlalternative“ von Oskar Lafontaine links von der
SPD? Tatsächlich will Lucke die Union ähnlich stark verändern wie
Lafontaine die SPD. Und wie seinerzeit die WASG ein bunter Haufen
unzufriedener Ex-SPD-Anhänger war, geriert sich die AfD als
Konglomerat unzufriedener CDU-Wähler. Luckes Vision einer
CDU-AfD-Regierung in Sachsen ist ein Spiel über Bande. Er meint nicht
die Ost-CDU, er meint die Merkel-CDU. Die müsste aber ihr Fundament
aufgeben, wenn die AfD in einer Koalition nicht umkippt. Also wird
das nichts mit Merkel und Lucke. Merkels Alternative heißt weiterhin
Schwarz-Grün. Aber sie täte gut daran, sich an die Beschwörungen der
CSU-Legende Franz Josef Strauß zu halten, wonach es rechts von der
Union auf Dauer keine demokratische Partei geben darf. Lucke strebt
gerade genau das an.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621