Rheinische Post: Schneller zum Flug

Ein Kommentar von Michael Bröcker:

Die ersten Erfahrungen des Hamburger Flughafens mit dem
Ganzkörperscanner belegen zweierlei: Erstens zeigt sich, dass die
Aufregung und die Horrorszenarien der Scanner-Gegner vor einem Jahr
unnötig und übertrieben waren. Fast 400 000 Passagiere haben sich
freiwillig von den Millimeterwellen durchleuchten lassen, und von
einem Angriff auf die Intimsphäre und Datenmissbrauch ist bisher
nichts zu hören. Die Scanner zeichnen ein harmloses
Strichmännchenbild, das wohl kaum Anlass zur Sorge geben muss. Dass
die Körperscanner derzeit noch zu sensibel auf Unebenheiten in der
Kleidung reagieren, sollte sich technisch lösen lassen. Zweitens
birgt die Einführung der Körperscanner eine enorme Chance, die
Abwicklung des rasant steigenden Passagieraufkommens an den deutschen
Flughäfen geregelter und zügiger zu erledigen. Wenn sich erst mal die
technischen Kinderkrankheiten erledigt und die Aufgeregtheiten der
Fluggäste gelegt haben und Routine am Terminal einzieht, könnte der
zeitliche Aufwand für die Passagierkontrolle sogar sinken. Angesichts
der steten Terrorgefahr und der zweifellos notwendigen
Sicherheitsstufen wäre das fast eine kleine Sensation.

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