Wenn nicht alles täuscht, wird in dieser Woche
in Nordrhein-Westfalen ein Schulkompromiss verkündet werden, der
endlich Ruhe in die aufgewühlte Schuldebatte bringen soll. Noch sind
die Einzelheiten unter Verschluss, aber mit Sicherheit wird die CDU
ihre Zustimmung zur Gemeinschaftsschule von der Bestandsgarantie für
das gegliederte Schulsystem abhängig machen. Trotz rapide sinkender
Schülerzahlen wird es in Nordrhein-Westfalen künftig also ein noch
bunteres Nebeneinander von Schulformen geben als bisher. Für den
Normalbürger ist das Angebot schon jetzt kaum zu durchschauen. Und
teuer ist der bildungspolitische Flickenteppich obendrein. Ob sich
die CDU mit ihrem ja zur anfangs verteufelten Gemeinschaftsschule
wirklich einen Gefallen tut, kann man bezweifeln. Doch die Partei
steht mächtig unter Druck der CDU-regierten Kommunen, die endlich
Klarheit in der Schulpolitik haben wollen. Außerdem gehen
Unionsstrategen davon aus, dass mit dem Thema Schulstruktur keine
Wahl mehr zu gewinnen ist. Bevor sich der Streit in die Länge zieht
und die Union am Ende als Blockierer dasteht, will die Parteispitze –
allen voran Landeschef Norbert Röttgen – das Thema endlich abräumen.
Die letzte Sitzungswoche des Landtags vor Beginn der Sommerpause
bietet sich dazu an.
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