Die Diskussion um eine Reform der privaten Altersvorsorge in
Deutschland nimmt an Fahrt auf. Das Bundesfinanzministerium hat Experten aus der
Versicherungswirtschaft und Verbraucherverbände zu einer Anhörung eingeladen, um
Vorschläge für die Neuorganisation der staatlich organisierten Riester-Rente zu
diskutieren.
Die Politik drückt beim Thema Altersvorsorge aufs Gas. Nachdem sich die
Bundesregierung auf einen Gesetzesentwurf zur Einführung einer Grundrente
geeinigt hat, soll jetzt die staatlich organisierte private Altersvorsorge neu
organisiert werden. Branchenvertreter und Verbraucherschützer wurden von der
Bundesregierung zu einer Anhörung eingeladen, um eine Reformierung der
umstrittenen Riester-Rente zu diskutieren.
Die staatlich geförderte Zusatzrente steht seit Jahren wegen hoher Kosten und
niedriger Verzinsung in der Kritik. Eine 2019 veröffentlichte Studie des
Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV) und der CDU-nahen
Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) kam zu dem ernüchternden Ergebnis, dass die
Riester-Rente ein Flop war. Knapp 20 Jahre nach ihrem Start habe sich die
freiwillige Riester-Rente für die meisten Sparer nicht gelohnt und verhindere
Altersarmut kaum. Die Verträge seien insgesamt zu kompliziert, zu renditeschwach
und zu teuer. Finanzexperte Sven Thieme, Geschäftsführer von Competent
Investment Management, beschreibt die Herausforderung: „Die Riester-Rente hat
die hohen Erwartungen in der Tat nicht erfüllt. Dennoch ist es sinnvoll
staatlich geförderte Produkte als zweite Säule der Altersvorsorge anzubieten.“
In Anbetracht der Kritik an der Riester-Rente ist es wenig verwunderlich, dass
die Zahl der Neuabschlüsse seit Jahren rückläufig ist. Dabei gehört der Ausbau
der privaten Altersvorsorge zu den wichtigsten gesellschaftlichen
Herausforderungen. In den nächsten zwei Jahrzehnten wird das Niveau der
gesetzlichen Rente schrittweise von 70 Prozent auf knapp über 40 Prozent
absinken. Die Lücke kann nur durch private Vorsorge geschlossen werden. „Wenn
der Gesetzgeber keine Veränderung vornimmt, wird es in ein paar Jahren kein
Riester mehr geben“, warnt Alexander Gunkel, Mitglied Hauptgeschäftsführung des
Bundesverbands Deutscher Arbeitgeber.
Demographischer Wandel macht Reformen notwendig
Aufgrund des demographischen Wandels werden in Zukunft immer weniger junge
Arbeitnehmer die Altersbezüge für ein wachsendes Heer von Senioren
erwirtschaften müssen. Derzeit kommen auf 60 Rentner rund 100 Beitragszahler. In
spätestens zehn Jahren werden 100 Beitragszahler 100 Senioren finanzieren
müssen. Sinkende Renten und längere Lebensarbeitszeiten werden die logische
Konsequenz sein. Competent-Chef Thieme sagt: „In den nächsten zwei Jahrzehnten
wird das durchschnittliche Rentenniveau weiter massiv sinken – von rund 70
Prozent auf etwa 45 Prozent. Die Auswirkungen werden ab 2030 merklich spürbar
werden.“
Aktuelle Studien untermauern, dass die Angst vor Altersarmut in der Mitte der
Gesellschaft angekommen ist. Beispielsweise machen sich 56 Prozent aller
Teilnehmer an einer repräsentativen Umfrage der Wirtschaftsberatungsgesellschaft
Ernst & Young Sorgen darum, in Würde altern zu können. „Wer den Lebensstandard
im Alter halten möchte und nicht auf Grundsicherungsniveau fallen möchte, kommt
an einer privaten Altersvorsorge kaum vorbei“, sagt Sven Thieme, Geschäftsführer
der Competent Investment Management.
Branche begrüßt Dialog zur Reform der Riester-Rente
Mit dem jetzt eingeleiteten Dialog versucht die Politik in einen Dialog mit der
Versicherungsbranche zu treten, um das Rentensystem zukunftsfähig zu machen.
„Wir verstehen den Termin als Auftaktveranstaltung für den offiziellen Dialog,
wie er im Koalitionsvertrag vorgesehen ist“, kommentiert Peter Schwark, Mitglied
der Geschäftsführung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft
(GDV) gegenüber der Welt. Das Treffen finde auf Staatssekretärsebene statt,
heißt es aus dem Bundesfinanzministerium.
Insgesamt ist die Branche froh, dass nach jahrelangem Stillstand wieder Bewegung
in die Rentendebatte gekommen ist. Der Dialog über eine Reform der Riester-Rente
wird als politisches Bekenntnis zum Drei-Säulen-Modell der Altersvorsorge
gewertet.
Competent-Investment-Chef Sven Thieme sagt: „Die Entscheidungen zur Grundrente
sind begrüßenswert und ein erster Schritt in die richtige Richtung. Als nächstes
steht eine politische Entscheidung an, um Riester-Produkte attraktiver zu
machen.“
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