RNZ: „Praxis zur Miete“ – Rhein-Neckar-Zeitung (Heidelberg) zumÄrztemangel

Zwei wesentliche Faktoren sind es, die junge
Mediziner davor zurückschrecken lassen, aufs Land zu gehen. Erstens:
Sechsstellige Eurobeträge, die für die Übernahme von Kassensitz und
Praxis an den Vorgänger gezahlt werden müssen. Und zweitens die
Aussicht, sich dauerhaft auf ein Dorf, eine Region festlegen zu
müssen – nicht unbedingt attraktiv für End-Zwanziger, die sich gerade
im gesellschaftlichen und kulturellen Kosmos einer Unistadt eingelebt
haben.

Deshalb sollte in die Flexibilisierung des Hausarztsektors
investiert werden. Warum etwa kaufen nicht Krankenkassen oder
Ärztekammern die Landpraxen, modernisieren sie – und bieten sie „zur
Miete“ an? Junge Ärzte, gerne auch im Team, verpflichten sich
zunächst nur für drei Jahre, müssen dafür keine Schulden aufnehmen.
Das senkt die Hemmschwelle. Und selbstverständlich gibt es ein Recht
auf Vertragsverlängerung – wenn es doch gefällt im schönen Dorf.

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Rhein-Neckar-Zeitung
Dr. Klaus Welzel
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