RTL/n-tv-Trendbarometer / FORSA AKTUELL: Grüne und AfD legen zu auf 16 Prozent, SPD sinkt auf 17 Prozent – Olaf Scholz verliert drei Prozentpunkte – Die Wähler der Mitte bleiben auf Distanz zur SPD

Olaf Scholz Verlierer der Woche

Im aktuellen RTL/n-tv-Trendbarometer verliert die SPD gegenüber
der Vorwoche einen Prozentpunkt, die Linke rutscht um zwei
Prozentpunkte ab. Zulegen können die Grünen (+1%punkt) und die AfD
(+2%punkte). Damit liegen SPD, Grüne und AfD nahezu gleichauf. Grüne
und AfD haben momentan mit jeweils 16 Prozent die höchsten Werte seit
der Bundestagswahl. Eine schwarz-grüne Koalition hätte in dieser
Woche mit 46 Prozent ähnlich viele Wähler wie eine „Große“ Koalition
aus Union und SPD.

Wenn jetzt der Bundestag neu gewählt würde, ergäbe sich folgende
Stimmverteilung: CDU/CSU 30 Prozent (Bundestagswahl 32,9%), SPD 17
Prozent (20,5%), FDP 8 Prozent (10,7%), Grüne 16 Prozent (8,9%),
Linke 8 Prozent (9,2%), AfD 16 Prozent (12,6%). 5 Prozent würden sich
für eine der sonstigen Parteien entscheiden (5,2%). 26 Prozent aller
Wahlberechtigten sind derzeit unentschlossen oder würden nicht wählen
(Nichtwähler 2017: 23,8%).

Bei der Kanzlerpräferenz ist Finanzminister Olaf Scholz (SPD)
Verlierer der Woche im RTL/n-tv-Trendbarometer. Wenn eine Direktwahl
der Kanzlerin/des Kanzlers möglich wäre, käme Scholz nur noch auf 20
Prozent, drei Prozentpunkte weniger als in der Vorwoche. Damit wächst
der Vorsprung von Angela Merkel gegenüber Scholz auf 22
Prozentpunkte. Im Duell Merkel/Nahles führt die Kanzlerin unverändert
mit 34 Prozentpunkten.

forsa-Chef Prof. Manfred Güllner gegenüber der Mediengruppe RTL:
„Scholz ist dem Links-Schwenk der SPD gefolgt. Dadurch gewinnt er
nicht, wie erwartet, an Sympathie, sondern büßt an Zustimmung ein.“

Nur 12 Prozent der Arbeiter würden SPD wählen

Warum bleibt die SPD seit Wochen so schwach? Für das
RTL/n-tv-Trendbarometer hat forsa die Daten von insgesamt mehr als
10.000 Befragten ausgewertet. 17 Prozent der Wahlwilligen würden
derzeit der SPD ihre Stimme geben. Von allen Wahlberechtigten wären
das nur 13 Prozent, und somit die schwächste Wählermobilisierung, die
die SPD je bei einer Bundestagswahl zu verzeichnen hatte. Selbst bei
der ersten, für die Partei enttäuschenden Wahl in der neuen Republik,
wählten 22 von 100 Wahlberechtigten die Sozialdemokraten. Die Zahl
der SPD-Wähler war zu Zeiten von Willy Brandt und Helmut Schmidt mit
41 bzw. 38 Prozent aller Wahlberechtigten bei den Wahlen 1972 und
1976 dreimal höher als heute. Und selbst bei den für die deutsche
Sozial-demokratie schwächsten Reichstagswahlen im Mai 1924 und der
„Hitler-Wahl“ 1933 gaben mehr Wahlberechtigte (15,7 bzw. 16,1
Prozent) der SPD ihre Stimme als sie derzeit wählen wollen. Gerhard
Schröder konnte 1998 immerhin noch 33 von 100 Wahlberechtigten als
Wähler gewinnen.

Wer würde heute noch SPD wählen? Die Zustimmung ist in allen
gesellschaftlichen Gruppen der Wahlberechtigten ähnlich niedrig: Bei
Arbeitern (12%), Angestellten (12%), Beamten (11%), Selbstständigen
(7%), Rentnern (15%), Schülern und Studenten (13%) und Arbeitslosen
(13%). Im Westen hegen 14 Prozent der Deutschen Sympathien für die
SPD, im Osten nur acht Prozent. Auch zwischen den Altersgruppen gibt
es nur geringfügige Unterschiede, zwischen 11 Prozent (bei den 45-
bis 59-Jährigen) und 15 Prozent (bei den über 60-Jährigen). Sogar von
jenen, die sich selbst als links einstufen, fühlen sich nur 18
Prozent zur SPD hingezogen.

forsa-Chef Prof. Manfred Güllner gegenüber der Mediengruppe RTL:
„Das zentrale Problem der SPD ist, dass sie ihre früheren Wähler aus
der politischen und gesellschaftlichen Mitte verloren hat. Die
meisten Wahlberechtigten (54%) ordnen sich selbst der Mitte zu – aber
nur 9 Prozent von ihnen würden derzeit sozialdemokratisch wählen. Nur
fünf Prozent dieser Mitte-Wähler trauen der SPD zu, die politischen
Probleme des Landes zu lösen. Ohne die Rückgewinnung der Mitte kann
die Partei aber keine Renaissance erleben. Es ist allerdings nicht
erkennbar, dass sich die SPD überhaupt um die Sorgen und Wünsche der
Mitte kümmert.“

Die Meldungen sind mit der Quellenangabe RTL/n-tv-Trendbarometer
frei zur Veröffentlichung.

Die Daten zum Zustand der SPD wurden vom Markt- und
Meinungsforschungsinstitut forsa im Rahmen des
RTL/n-tv-Trendbarometers im August 2018 erhoben.

Die Daten zur Kanzler- und Parteienpräferenz wurden vom
27.-31.8.2018 im Auftrag der Mediengruppe RTL erhoben. Datenbasis:
2.503 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 2,5%punkte.

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