Rupprecht: Berufspraxis wichtiger als Master-Abschluss

Am 6. Mai 2011 findet die zweite Bologna-Konferenz
statt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat in diesem
Kontext zwei Studien zum Bachelor-Studium vorgelegt. Hierzu erklärt
der bildungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen
Bundestag, Albert Rupprecht:

„Wer keine wissenschaftliche Karriere anstrebt, braucht den
Master-Abschluss in der Regel nicht. Wer nicht in die Wissenschaft
will, sollte sich fragen, ob er auf Kosten des Steuerzahlers eine
überflüssige Ausbildungsschleife drehen will oder lieber in einem in-
oder ausländischen Unternehmen erste Berufserfahrung sammeln oder
auch Fremdsprachenkompetenz erwerben möchte. Wer hingegen den Master
für alle fordert, geht unverantwortlich mit der Lebenszeit der jungen
Menschen, dem Geld der Steuerzahler und nicht zuletzt auch dem
wissenschaftlichen Anspruch dieses Studiums um.

Je mehr Erfahrung in den Unternehmen mit Bachelor-Absolventen
vorliegt, desto besser fallen die Leistungsbeurteilungen der
Personalverantwortlichen aus. Nur noch 13 Prozent der Unternehmen
konzentrieren sich ausschließlich auf Master-Absolventen. Viel
wichtiger als ein Master-Abschluss ist den Unternehmen der
Praxisbezug. Am höchsten ist daher die Zufriedenheit der Unternehmen
mit dual ausgebildeten Bachelor-Absolventen.“

Hintergrund

Bei der einen Studie, die der „Hochschul Informations System“
GmbH(HIS) herausgegeben hat, geht es insbesondere um den Werdegang
nach dem Bachelor-Abschluss. Danach streben bis zu 76 Prozent der
Bachelor-Studierenden ein Master-Studium an – obgleich nur 16 Prozent
später in der Wissenschaft tätig sein wollen. Gegenstand der anderen
Studie, die der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
veröffentlicht hat, ist die Arbeitsmarktbefähigung von
Bachelor-Absolventen. Dabei fallen die Bewertungen der Unternehmen,
die bereits Erfahrungen mit Bachelor-Absolventen gemacht haben,
positiver aus als die Vermutungen derjenigen Unternehmen, die bislang
noch keine Bachelor eingestellt haben. Trotz der mehrheitlich
zufriedenstellenden Leistungsbeurteilung der Bachelor-Absolventen
wünscht die große Mehrheit der Personalverantwortlichen in
Unternehmen, die Akademiker beschäftigen, einen höheren Praxisbezug
der Lehrinhalte (76 Prozent). Am höchsten ist die Zufriedenheit der
Unternehmen mit den dual ausgebildeten Bachelor-Absolventen. Unter
den Unternehmen, die Akademiker beschäftigen, wollen 84 Prozent
zukünftig sowohl Bachelor als auch Master einstellen. Lediglich 13
Prozent dieser Unternehmensgruppe wollen ausschließlich Master
beschäftigen.

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