Saarbrücker Zeitung: Familienausschuss-Vorsitzende Laurischk (FDP) fordert mehr Geld für die Beratung von Opfern des sexuellen Kindesmissbrauchs – Unterstützung für Bergmanns Empfehlungen

Die Vorsitzende des
Familienausschusses im Bundestag, Sibylle Laurischk (FDP), hat die
Empfehlungen der Beauftragten der Bundesregierung zur Aufarbeitung
des sexuellen Kindesmissbrauchs, Christine Bergmann (SPD) weitgehend
unterstützt. Der „Saarbrücker Zeitung“ (Donnerstagausgabe) sagte
Laurischk, sie halte ebenso wie Bergmann den Ausbau des
Beratungssystems für die aktuell wichtigste Aufgabe. Die Betroffenen
bräuchten eine Stelle, wo sie über ihre zum Teil lange
zurückliegenden Probleme reden könnten, und die ihnen Hilfen und
Therapien vermittle. Viele Beratungsstellen seien aber „katastrophal
unterfinanziert“. Auch fehle es an Angeboten für in ihrer Kindheit
missbrauchte Männer. Wie Bergmann befürwortete auch Laurischk einen
„Rechtsanspruch auf Beratung“ für alle Opfer. Die von Bergmann
vorgeschlagenen Verlängerung der Verjährungsfrist für zivilrechtliche
Ansprüche von drei auf 30 Jahre unterstützte Laurischk ebenfalls. Bei
der Frage der Entschädigungszahlungen durch Institutionen, in denen
Missbräuche geschahen, hofft Laurischk auf eine freiwillige
Selbstverpflichtung aller Einrichtungen nach dem Beispiel der
Katholischen Kirche. „Eine solche Zahlung wäre für die Betroffenen
ein wichtiges Signal, dass ihr Schicksal anerkannt wird“, sagte die
FDP-Familienpolitikerin. Jedoch könne man sie nicht gesetzlich
anordnen. „Ich setze hier auf Einsicht und Freiwilligkeit“.
Skeptisch zeigte sich die FDP-Abgeordnete hingegen bezüglich eines
vom Bund und den Institutionen zu finanzierenden gemeinsamen Fonds.
Man müsse prüfen, ob der Bundeshaushalt hierfür genügend Mittel
hergebe, sagte Laurischk und verwies darauf, dass viele Betroffene
schon nach dem Opferentschädigungsgesetz Hilfen bekommen könnten.

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