Saarbrücker Zeitung: Wasem kritisiert politische Vorschläge für Kassenpatienten – gegen „Schnellschüsse“

Der Gesundheitsökonom Jürgen Wasem hat die
Ideen von Union und SPD für eine bessere Versorgung der
Kassenpatienten als populistisch kritisiert. „Wir haben in der Tat
Probleme bei der Versorgung der Patienten, die sich aber durch
technische und organisatorische Maßnahmen lösen ließen“, sagte Wasem
der „Saarbrücker Zeitung“ (Mittwoch-Ausgabe). Die Konzepte von
Regierung und Opposition enthielten jedoch Elemente, die „hart an
der Grenze zum Populismus“ seien.

„Natürlich klingt es verlockend, wenn Union und SPD
Zwei-Bett-Zimmer zum Standard machen wollen und bei höheren
Belegungen mit finanziellen Einbußen für die Krankenhäuser drohen“,
so Wasem. Oft seien es aber gerade Kliniken mit einem guten Ruf, in
denen Patienten auch in Drei- der Vier-Bett-Zimmern schlafen müssten.
Denn entsprechend stark seien dieses Häuser nachgefragt. Umgekehrt
könnten Kliniken, die weniger gut seien, auch leichter
Zwei-Bett-Zimmer anbieten, erläuterte Wasem. Die Politik wolle jedoch
Häusern mit Vier-Bett-Zimmern Geld streichen. „Das ist hoch
problematisch. Denn damit tut man der Versorgungsqualität keinen
Gefallen“, sagte der Gesundheitsexperte. Hier müsse man in Ruhe nach
Lösungen suchen, anstatt mit „politischen Schnellschüssen“ zu
operieren.

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