Pressemitteilung von
Zu den Meldungen, wonach das Projekt Stuttgart 21 auch laut
Schweizer Ingenieurbüro SMA den Stresstest „bestanden“ habe, erklärt
die verkehrspolitische Sprecherin der Linken im Bundestag, Sabine
Leidig:
„Es war zu erwarten, dass SMA sein Gütesiegel für den sogenannten
Stresstest für Stuttgart 21 geben würde. Die finanzielle Abhängigkeit
von SMA von der Bahn ist erheblich; der Prüfauftrag für SMA war stark
eingeschränkt. Der zentrale Satz, der aus dem SMA-Gutachten zitiert
wird, lässt bereits durchscheinen, warum dieses Gütesiegel wenig
besagt. SMA schreibt: Die dokumentierten –49 Ankünfte– im
unterirdischen S21-Hauptbahnhof könnten –mit dem in der Simulation
unterstellten Fahrplan– und –mit wirtschaftlich optimaler
Betriebsqualität abgewickelt werden–.
Tatsächlich ist dieser Simulations-Fahrplan ein für die
Eisenbahn-Praxis nicht oder nur mit erheblichen Gefährdungen
durchführbarer Fahrplan. Unter anderem müssen oft zwei Züge in einem
Gleis hintereinander Halte einlegen. Gleichzeitig haben die Gleise
ein Gefälle von 15 Promille, bei dem Züge ungebremst losrollen
können. Der Begriff –wirtschaftlich optimal– steht faktisch in
Widerspruch zu –für die Fahrgäste optimal–. Tatsächlich ist der
Simulations-Fahrplan so ausgelegt, dass Tag für Tag Zehntausende
Fahrgäste extrem lange Wartezeiten bei klassischen
Umsteig-Verbindungen auf sich nehmen müssen.
SMA hat ein Gefälligkeitsgutachten abgegeben. Das Aktionsbündnis
hat richtig reagiert und erklärt, an der Show zur Präsentation des
Ergebnisses nicht teilnehmen zu wollen.“
Pressekontakt:
Hendrik Thalheim
Pressesprecher
Fraktion DIE LINKE. im Bundestag
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