Erneut fehlt den Griechen Geld. Dieses Mal sind
es bis zu 50 Milliarden Euro. Sie sind nötig, um einen baldigen
Staatsbankrott zu verhindern. Aber einmal muss Schluss sein: Keinen
Euro mehr für die Griechen ohne entsprechende Gegenleistungen. Genau
an diesen fehlt es jedoch. Reform- und Sparbemühungen kommen nur sehr
schleppend voran. Statt eines gemeinsamen In-die-Hände-Spuckens
wurstelt das Land vor sich hin – und dies trotz der drängenden Zeit
seit vielen Monaten.
Speziell die griechischen Eliten erwecken den Eindruck, dass sie
den alten Ungeist aus staatlicher Schlamperei, Klientelwirtschaft
sowie Verschwendung zumindest teilweise retten wollen. So versucht
die neue Regierung, die Krise so gut wie möglich auszusitzen. Sie
hofft, dass der Euroverbund das Land schon nicht fallen lassen werde.
Griechische Politiker beschwören den Europa-Gedanken und führen ihn
durch das eigene unverantwortliche Verhalten ad absurdum. Ihnen geht
es um Eigennutz. Selbst die Antike wird ins Feld geführt, um an die
Kassen von Deutschland und anderen reichen Staaten heranzukommen.
Griechenland sei die schützenswerte Wiege der abendländischen
Demokratie, heißt es dazu in Athen. Das stimmt. Griechenland ist aber
auch die Wiege des klassischen Militärstaates. Siehe Sparta. So viel
zur antiken Geschichte. Nicht einmal sie taugt als pro-griechisches
Argument.
Es ist nun an der Regierung in Athen, den Geldgebern überzeugende
Gründe zu nennen, um das Land weiterhin großzügig zu stützen. Aller
Wahrscheinlichkeit nach kommt aber bloß neues Gejammer. Keiner will
diese Lamentiererei noch hören. Soll Griechenland doch Pleite gehen
und aus der Eurozone austreten. Ein Neuanfang wäre für alle
Beteiligten wohl immer noch besser als weiterhin Milliarden in einem
schwarzen Loch zu versenken.
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