Immer wenn die Probleme daheim gar zu groß
werden, ist es für einen Minister ratsam, eine Reise zu machen. Mit
möglichst eindrucksvollen Bildern. Darin unterscheidet sich der
Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière überhaupt nicht von
seinem unrühmlichen Vorgänger. Der floh vor einer gefälschten
Doktorarbeit, der amtierende Minister vor dem Verdacht, nicht ganz
die Wahrheit gesagt zu haben. Nun kann man de Maizière sicher manches
vorwerfen, doch bestimmt nicht, dass er Afghanistan nur dann
besuche, wenn es daheim kriselt. Zwölf Mal war er in gut zwei Jahren
bei seinen Soldaten. In Masar-i-Sharif hat er am Mittwoch noch einmal
erklärt, dass die Afghanen eine offizielle Einladung abgeben müssten,
wenn die deutschen Soldaten länger bleiben sollten. Und er hat über
die Anschaffung neuer Drohnen gesprochen. Der Minister versucht, eine
Normalität zu leben, die es für ihn derzeit nur in Afghanistan geben
kann. Daheim in Deutschland wartet der Untersuchungsausschuss zum
Euro Hawk.
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