Sterben an EU-Grenze als humanitäre Katastrophe und politische Aufgabe begreifen/ Manfred Rekowski appelliert auf Malta: Rettungsschiffe auslaufen lassen

Mit der Aufforderung, die in Malta festgesetzten
Rettungsschiffe wieder zu Rettungsfahrten auslaufen und das Flugzeug
„Moonbird“ zu Aufklärungsflügen starten zu lassen, hat der
Vorsitzende der Kammer für Migration und Integration der
Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Manfred Rekowski,
seinen Besuch bei Seenotrettungsorganisationen auf Malta beendet. Er
forderte die Regierungen und politisch Verantwortlichen in Europa
auf, internationales Recht nicht weiter zu brechen, unverzüglich die
Kriminalisierung der zivilen Seenotretter zu beenden und das
tausendfache Sterben an der südlichen Grenze Europas als humanitäre
Katastrophe und politische Aufgabe zu begreifen.

Neben der unverzüglichen Wiederaufnahme der zivilen Seenotrettung
sei darüber hinaus auch eine staatliche europäische Seenotrettung
aufzubauen. „Wie notwendig die Seenotrettung ist, zeigen die aktuell
erschütternden Aufnahmen der Organisation –open arms– von einem
zerstörten Flüchtlingsboot mit Toten, aber einer um ihr Leben
kämpfenden Überlebenden, von der libyschen Küstenwache offensichtlich
zurückgelassen“, sagte der Präses.

Vor maltesischen Medienvertreterinnen und Medienvertretern machte
sich der rheinische Präses gestern Abend im Hafen von Valletta erneut
für die zivile Seenotrettung stark. „Als Christinnen und Christen,
die in Jesus Christus den Bedürftigen, den Flüchtling, den Menschen
erkennen, werden wir auch weiter konsequent für Menschlichkeit
einstehen“, sagte er in seinem Statement, das mit dem biblischen Satz
„Bete und wache“ überschrieben ist. Die evangelische Kirche werde
sich deshalb auch weiterhin verstärkt für die Flüchtlinge in Seenot
und ihre Retterinnen und Retter einsetzen.

Präses Rekowski war vom 16. bis 18. Juli auf Malta, um sich ein
Bild von der Lage der derzeit an ihrem humanitären Einsatz
gehinderten Seenotrettungsorganisationen und ihrer Mitarbeitenden zu
machen. Mit seinem Besuch bekundete er zugleich die Solidarität der
evangelischen Kirche mit denen, die sich auf dem Mittelmeer für die
um ihr Leben kämpfenden Flüchtlinge einsetzen, statt einfach
wegzusehen. „Flüchtlingen in Seenot zu helfen, fordert nicht nur das
internationale Seerecht, sondern ist ein Gebot der Menschlichkeit und
der Ebenbildlichkeit Gottes.“

Hinweise an die Redaktionen:

Die Facebookseite der EKD und die Facebookseite der Evangelischen
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Reise. Alle Kanäle sowie Fotos, Berichte und Videos sind unter
ekir.de/malta verlinkt bzw. abrufbar.

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Wolfgang Beiderwieden, stellvertretender Pressesprecher der
Evangelischen Kirche im Rheinland, Telefon +49(0)15201820465, E-Mail
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Valletta/Hannover, 18. Juli 2018

Pressestelle der EKD

Kerstin Kipp

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