Rund vierzehn Monate vor der Landtagswahl in
Bayern steckt die CSU weiter im Stimmungstief. Nach einer Umfrage für
das Hamburger Magazin stern wollen derzeit nur 43 Prozent der
wahlberechtigten Bayern die CSU wählen. Dies wäre ein ebenso
blamables Ergebnis wie bei der herben Wahlniederlage im September
2008, als sie 43,4 Prozent erhielt. Ihr Koalitionspartner, die
bayerische FDP, kommt in der Umfrage auf 2 Prozent, 6 Punkte weniger
als 2008. Sie wäre damit nicht mehr im Landtag vertreten.
Rückenwind verspürt die SPD, die mit 23 Prozent der Stimmen
rechnen kann. Bei der letzten Wahl hatte sie lediglich 18,6 Prozent
bekommen. Ebenfalls stärker sind mit 11 Prozent die Grünen (1998: 9,4
Prozent). Die Piraten, die vor vier Jahren noch nicht angetreten
waren, hätten mit 6 Prozent Chancen auf einen Einzug in das
Landesparlament. Die Linke fällt auf 2 Prozent (1998: 4,4 Prozent).
Vier Prozent der Bayern wollen sonstigen Parteien ihre Stimme geben.
Um weiter an der Macht zu bleiben, müsste die CSU eine Koalition
mit den Grünen, den Freien Wählern oder der SPD eingehen. Die SPD
könnte nur gemeinsam mit Grünen und Freien Wählern die seit rund 55
Jahren den Freistaat regierende CSU ablösen.
In der Beliebtheit liegt Ministerpräsident Horst Seehofer nur
wenige Punkte vor seinem Herausforderer von der SPD, dem Münchner
Oberbürgermeister Christian Ude. Könnten die Bayern ihren Landesvater
direkt wählen, würden sich nach der stern-Umfrage 44 Prozent für
Seehofer entscheiden. 39 Prozent würden für Ude stimmen.
Datenbasis: 1150 repräsentativ ausgesuchte Wahlberechtigte in
Bayern, vom 21. bis 29. Juni 2012, statistische Fehlertoleranz: +/-
3 Prozentpunkte. Institut: Forsa. Auftraggeber: stern. Die
Vorabmeldung ist nur mit der Quellenangabe stern frei.
Pressekontakt:
Pressekontakt: stern-Redakteur Matthias Weber, Telefon 040-3703-4409.