Mehr als die Hälfte der Deutschen (51 Prozent)
lehnt eine Rückkehr von Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu
Guttenberg in die Politik ab. Das ergab eine Umfrage für das
Hamburger Magazin stern. Nur noch 49 Prozent wünschen, dass der über
seine in weiten Teilen abgekupferte Doktorarbeit Gestolperte wieder
die politische Bühne betritt. Nach seinem Rücktritt im März hatten
sich noch 62 Prozent der Bürger dafür ausgesprochen, dass zu
Guttenberg in absehbarer Zeit wieder ein hohes Amt übernimmt.
Ein Grund für die Reserviertheit könnte sein, dass die Mehrheit
(53 Prozent) den einstigen Politstar der CSU für wenig glaubwürdig
hält. 47 Prozent schenken ihm Vertrauen.
Kaum punkten kann zu Guttenberg in den Augen der Bevölkerung auch
gegen andere hohe Politiker. Auf die Frage, ob zu Guttenberg besser
oder schlechter wäre als Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer
(CSU), antworteten 47 Prozent mit „schlechter“ und 31 Prozent mit
„besser“. 55 Prozent erklärten, er wäre schlechter als sein
Nachfolger, der jetzige Verteidigungsminister Thomas de Maizière
(CDU). Im Vergleich zu Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) meinten
zwei Drittel (66 Prozent) der Befragten, Guttenberg wäre schlechter
als Schäuble. Nur gegen Guido Westerwelle (FDP) schnitt er besser ab:
64 Prozent erklärten, Guttenberg wäre als Außenminister besser
geeignet.
Wenige Chancen hätte der stern-Umfrage zufolge eine
„Guttenberg-Partei“. Nur 15 Prozent der Deutschen könnten sich
vorstellen, eine solche Gruppierung zu wählen – so viel Zustimmung
hätte vor zwei Jahren auch Komiker Hape Kerkeling mit einer Partei
seiner Kunstfigur Horst Schlämmer bekommen.
Datenbasis: 1005 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger am 24.
und 25. November 2011, statistische Fehlertoleranz: +/- 3
Prozentpunkte. Institut: Forsa. Auftraggeber: stern. Die Vorabmeldung
ist nur mit der Quellenangabe stern frei.
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