Erstaunliche Mängel
Die Reaktorsicherheitskommission vermeidet in ihrem Bericht für
die Bundesregierung eine klare Empfehlung zum Atomausstieg. Das ist
ebenso klug wie angebracht, denn dem Stresstest aller 17 deutschen
Kernkraftwerke haften einige Mängel an. Die Zeit für eine
erschöpfende Überprüfung der Meiler war mit knapp zwei Monaten zu
kurz, weshalb viele Fragen offen geblieben sind. Zudem mussten sich
die Experten auf die Angaben der Betreiber verlassen – persönlich
inspizieren konnten sie die Anlagen in den vergangenen Wochen nicht.
Unbestreitbar sind die Reaktoren nur unzureichend gegen
Flugzeugabstürze geschützt. Das ist erstaunlich, denn darüber ist die
schwarz-gelbe Bundesregierung bei ihrer Entscheidung zur
Laufzeitverlängerung großzügig hinweggegangen. An diesem „Restrisiko“
hat sich durch Fukushima nichts verändert. Daher muss auch der
zuständige Minister Norbert Röttgen jetzt eingestehen, dass er im
Herbst beide Augen zugedrückt hat, als er die Hand für den
Kabinettsbeschluss hob. Angesichts dieser Fakten ist schwer
vorstellbar, dass die im Zuge des Moratoriums abgeschalteten
Altmeiler noch einmal Strom erzeugen werden. Die Gefahr eines
Flugzeugunfalls oder einer Terrorattacke ist zu groß, um eklatante
Sicherheitslücken zu ignorieren. Überhaupt liefert der
Kommissionsbericht mehr Argumente für den baldigen Ausstieg als für
ein Festhalten am Atomstrom. GUNTHER HARTWIG Erstaunliche Mängel
Die Reaktorsicherheitskommission vermeidet in ihrem Bericht für die
Bundesregierung eine klare Empfehlung zum Atomausstieg. Das ist
ebenso klug wie angebracht, denn dem Stresstest aller 17 deutschen
Kernkraftwerke haften einige Mängel an. Die Zeit für eine
erschöpfende Überprüfung der Meiler war mit knapp zwei Monaten zu
kurz, weshalb viele Fragen offen geblieben sind. Zudem mussten sich
die Experten auf die Angaben der Betreiber verlassen – persönlich
inspizieren konnten sie die Anlagen in den vergangenen Wochen nicht.
Unbestreitbar sind die Reaktoren nur unzureichend gegen
Flugzeugabstürze geschützt. Das ist erstaunlich, denn darüber ist die
schwarz-gelbe Bundesregierung bei ihrer Entscheidung zur
Laufzeitverlängerung großzügig hinweggegangen. An diesem „Restrisiko“
hat sich durch Fukushima nichts verändert. Daher muss auch der
zuständige Minister Norbert Röttgen jetzt eingestehen, dass er im
Herbst beide Augen zugedrückt hat, als er die Hand für den
Kabinettsbeschluss hob. Angesichts dieser Fakten ist schwer
vorstellbar, dass die im Zuge des Moratoriums abgeschalteten
Altmeiler noch einmal Strom erzeugen werden. Die Gefahr eines
Flugzeugunfalls oder einer Terrorattacke ist zu groß, um eklatante
Sicherheitslücken zu ignorieren. Überhaupt liefert der
Kommissionsbericht mehr Argumente für den baldigen Ausstieg als für
ein Festhalten am Atomstrom.
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Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218