Konkurrenz belebt das Geschäft. Für die Kunden ist das
von Vorteil, auch wenn schlecht wirtschaftenden Anbietern die Pleite
droht. Das gehört zur Marktwirtschaft. Im Prinzip gilt das auch für
die gesetzlichen Krankenkassen. Aber so, wie es derzeit läuft, kann
das System nicht sinnvoll sein. Denn es herrscht kein fairer
Wettbewerb. Das heutige System ist Ulla Schmidts Rache, die mit
Zeitverzögerung wirksam wird: Die Ex-Gesundheitsministerin mit
SPD-Parteibuch wollte nur 30 bis 50 Kassen statt derzeit noch 155.
Dafür waren die Zusatzbeiträge für sie ein Graus, die sie auf Druck
der Union einführen musste. Also konstruierte sie das Ganze so, dass
manche Kassen keine Chance haben. Etwa kleinere Kassen, die das
Unglück trifft, Versicherte mit besonders teuren Krankheiten zu
haben, etwa Bluter mit Aids. Dafür gibt es kaum zusätzliches Geld vom
Fonds. Die Kosten müssen sie weitgehend selbst stemmen. Auch wer
besonders viele Alte versichert, ist dumm dran. Durch Einsparungen
ist ein Ausgleich kaum möglich. Also bleibt nur ein Zusatzbeitrag.
Der allerdings treibt die Versicherten scharenweise zur Konkurrenz.
Zudem hatten die Kassen vor Einführung des Gesundheitsfonds kaum
Chancen, Rücklagen zu bilden. Die Folge: Kassen, die nicht
rechtzeitig mit einer anderen fusionieren, können nur noch Pleite
anmelden. Das alles sorgt nicht für mehr Konkurrenz, sondern nur für
Chaos, und das auf dem Rücken der Versicherten.
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Südwest Presse
Lothar Tolks
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