Termin: ROG-Geschäftsführer am 9. März vor Ort bei Prozess gegen Cumhuriyet-Journalisten in Istanbul

Am Freitag geht in Istanbul der Prozess gegen 18
Mitarbeiter der regierungskritischen türkischen Tageszeitung
Cumhuriyet weiter. Sie sind der „Unterstützung von
Terrororganisationen“ angeklagt, ihnen drohen bis zu 43 Jahre Haft.
Am Freitag wird die Stellungnahme des Staatsanwalts erwartet.
Reporter ohne Grenzen betrachtet den Prozess als politisch motiviert
und fordert die Freilassung aller Angeklagten.

Cumhuriyet-Chefredakteur Murat Sabuncu und Herausgeber Akin Atalay
waren im Oktober 2016 zusammen mit weiteren Mitarbeitern der Zeitung
festgenommen worden. Später folgten der Investigativjournalist Ahmet
Shik und Buchhalter Yusuf Emre Iper. Der Prozess begann am 24. Juli
2017. Während die meisten Mitarbeiter bei den ersten Anhörungen für
die Dauer des Prozesses freigelassen wurden, sitzen Sabuncu, Atalay,
Shik und Iper weiter in Haft. Der Chefredakteur des Onlineauftritts
der Zeitung, Oguz Güven, wurde Ende November unter anderem wegen
Propaganda für die Gülen-Bewegung zu drei Jahren und einem Monat Haft
verurteilt.

Die letzte Anhörung am 25. Dezember 2017 war unterbrochen worden,
nachdem der Richter den angeklagten Journalisten Ahmet Shik des Saals
verwiesen hatte. Shik hatte bei seiner Verteidigung die Regierung als
„diktatorisches Regime“ kritisiert und die fehlende Unabhängigkeit
der Justiz angeprangert.

ROG-Geschäftsführer Christian Mihr beobachtet den Prozess zusammen
mit Vertretern zahlreicher weiterer internationaler Organisationen.
Er steht am Verhandlungstag vor Ort für Interviews zur Verfügung.

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