Es ist wenig hilfreich, Wladimir Putin als
Kriegstreiber und die Separatisten in der Ukraine als Werkzeuge der
Russen zu bezeichnen, wie es der CDU-Politiker Karl-Georg Wellmann
getan hat. Es ist aber ebenso wenig hilfreich, einen engagierten
deutschen Politiker, der im Sinne der Deeskalation nach Russland
reisen wollte, aus dem Land auszusperren. Das Einreiseverbot für
Wellmann ist alles andere als ein Zugehen auf den Westen. Es
verdeutlicht vielmehr, dass Russland nicht willens ist, mit dem
Westen zusammenzuarbeiten. Die Beziehungen werden bewusst
strapaziert. Das ist nicht neu. Eine Lösung im Ukraine-Konflikt rückt
in weite Ferne.
Jetzt allerdings zu sagen, jegliche Reisen nach Moskau müssten aus
Protest abgesagt werden, wirkt wie die Reaktion eines trotzigen
Kleinkindes. Gerade jetzt müssen deutsche Vertreter nach Moskau, um
verloren gegangenes Vertrauen wieder aufzubauen. Die Gespräche vor
Ort sind dringend notwendig. Die EU und insbesondere Deutschland darf
jetzt nicht aufgeben.
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