Wahl 2013 im ZDF: Claus Richter und Thomas Fuhrmann porträtieren Peer Steinbrück (SPD)

Gleich zu Beginn seiner Kanzler-Kandidatur forderte
Peer Steinbrück für sich „Beinfreiheit“, denn ein Mann des
Parteiapparats war er nie. Ohne „Stallgeruch“ und „Ochsentour“
verstand er sich stets als Vertreter der Exekutive. Er ist Macher und
Realist, ein Karrierebeamter, der zum Ministerpräsidenten von
Nordrhein-Westfalen und zum Finanzminister der großen Koalition
aufstieg.

Im „ZDFzeit“-Porträt „Kante Klartext Kandidat“ am Dienstag, 6.
August 2013, 20.15 Uhr, beobachten Claus Richter und Thomas Fuhrmann
den Wahlkämpfer und den Privatmenschen Steinbrück.

Die beiden Autoren, Claus Richter, Redaktionsleiter von „Frontal
21″, und Thomas Fuhrmann, Leiter des „ZDF-Morgenmagazins“, sprechen
mit politischen Weggefährten, mit Freunden und ehemaligen Kollegen.
Sie treffen Mitglieder der Familie Steinbrück: seine Frau, die, wie
ihr Mann, selten Einblicke in das Privatleben gewährt, und Birger
Steinbrück, den vier Jahre jüngeren Bruder des Kanzlerkandidaten.

Zu Wort kommen unter anderen Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder,
der ehemalige SPD-Bundesminister Volker Hauff sowie die ehemalige
Ministerpräsidentin Heide Simonis. Außerdem äußern sich Bärbel Höhn
und Michael Vesper von den Grünen und der FDP-Mann Wolfgang Kubicki
zum SPD-Kanzlerkandidaten.

Wenige Wochen vor der Wahl geht es um die entscheidenden Fragen.
Was treibt einen Mann an, der noch vor drei Jahren versicherte, er
werde nie am Zaun des Kanzleramts rütteln? Hat Steinbrück das Zeug
zum Kanzler? Hat er eine überzeugende Machtoption?

Die Autoren zeichnen den Weg eines jungen Mannes aus Hamburg nach,
der aus einer gutbürgerlichen Familie stammt und schon in den 70er
Jahren den Weg in die Politik findet.

Die ersten Monate seiner Kandidatur waren von Pannen
gekennzeichnet. Bei der Auswahl seiner Berater zeigte er wenig
Geschick, hinzu kamen die Honoraraffäre und unbedachte Äußerungen zum
Kanzler-Gehalt, zu teuren Weinen und italienischen Politikern.
Seitdem ist Klartexter Steinbrück vorsichtiger geworden, steckt genau
wie seine Partei im Umfragetief. Dabei war er noch vor knapp zwei
Jahren einer der beliebtesten Politiker, fast gleichauf mit der
Kanzlerin.

Er galt und gilt als finanzpolitisch versiert, analytisch, als
glänzender Redner mit hanseatischem Witz, dazu von Helmut Schmidt
geadelt: „Der kann–s“. Die SPD nominierte ihn in einer Art
„Sturzgeburt“ zum Kanzlerkandidaten, als aussichtsreichsten
Herausforderer von Angela Merkel. Seitdem sucht der einstige
wirtschaftsfreundliche Reformer und Kritiker von sozialdemokratischen
Ritualen die Aussöhnung mit seiner Partei, insbesondere mit dem
linken Flügel.

Auf dem Wahlparteitag in Augsburg wurde dann der Schulterschluss
besiegelt. Steinbrück ging auf die SPD zu, berief in sein
Kompetenzteam sogar ausgewiesene Kritiker der Agenda-Politik, der
Reform, die ihm seinerzeit noch nicht weit genug ging. Das Profil des
kantigen Klartexters verlor an Deutlichkeit. Jetzt wird Steinbrück
die Wähler überzeugen müssen, dass er glaubwürdig geblieben ist.

Das ZDF-„Berlin direkt – Sommerinterview“ mit Peer Steinbrück im
Gespräch mit Thomas Walde ist am Sonntag, 4. August 2013, 19.10 Uhr,
zu sehen.

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