WAZ: Bei Gewalt sind die Verbände gefordert – Kommentar von Gregor Boldt

Ein Linienrichter muss sterben, weil jugendliche
Fußballspieler mit einer Abseitsentscheidung nicht einverstanden
gewesen sind. Diese furchtbare Meldung aus den Niederlanden ist ein
vorläufiger Höhepunkt der Gewalteskalation im Amateur-Fußball – mal
wieder. Der Vorfall bringt das Thema auch bei uns auf die
Tagesordnung – mal wieder. Nicht nur Schieds- und Linienrichter
werden in den unteren Ligen Opfer von Schlägen und Tritten. Auch
manch junger Fußballer bangt nach dem Spiel um seine körperliche
Unversehrtheit. Seit Jahren treffen Junioren-Mannschaften bei
bestimmten Auswärtsspielen Vorkehrungen, um im Bedarfsfall schnell
fliehen zu können. Was auffällt: Wie in den Niederlanden sind auch
hier die Vereine besonders auffällig, die in sozial benachteiligten
Stadtvierteln liegen. Die örtlichen Sportverbände kennen ihre
Pappenheimer – doch sie argumentieren nur wie die Profi-Clubs: Die
Lösung des Gewaltproblems beim Fußball sei eine
gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Aber irgendjemand sollte mal damit
beginnen.

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