Mitte Januar lief der „Tatort“ aus Dortmund,
Ermittlungen in der Neonazi-Szene: Spannend war das, erschreckend,
bedrückend. WAZ-Recherchen vor Ort zeigten, dass der TV-Krimi die
Wirklichkeit nicht überspitzte, im Gegenteil: Dort haben sie ein
gewaltiges Problem mit den Rechten, Dortmund ist westdeutsche
Hochburg der Neonazis, die sich eingerichtet haben in der Stadt und
sie nicht mehr hergeben wollen. Deutlicher als mit den jüngsten
Morddrohungen gegen Journalisten hätten sie diesen Anspruch kaum
unterstreichen können.
Jetzt ermitteln Staatsschutz und Staatsanwaltschaft, wer die Täter
sind, die die makabren Todesanzeigen ins Internet stellten. Die
Verantwortlichen zu fassen, sie zu bestrafen wird schwer, weil sie
wissen, wie Spuren unsichtbar werden. Was bleibt, sind Journalisten
in Angst und ein massiver Angriff auf die Pressefreiheit. Dortmund
muss sich wehren, und zwar mehr denn je.
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