Die Strategie von Pro NRW ist aufgegangen.
Vielleicht sogar weiter als es die rechtsextreme Partei kalkuliert
hatte. Mit „maximaler Provokation“ wollten die Mitglieder gegen die
angebliche Islamisierung Deutschlands demonstrieren und vor dem
gewaltbereiten Islam warnen. Die Präsentation von
Mohammed-Karikaturen war perfides Mittel zum Zweck, um die
gewünschten Reaktionen bei radikalen Muslimen zu erzeugen. Gewalt.
Mehrere Gerichte hatten diese vorhersehbare Eskalation erlaubt. Ein
schwerer Fehler. Dass nun im Internet zu ihrer Ermordung aufgerufen
wird, sie nun selbst zur Zielscheibe der Islamisten geworden sind,
dürfte nicht Teil des Pro-NRW-Konzepts gewesen sein. Dennoch dürften
sie sich durch das Hass-Video aus dem Terrorcamp in ihrer kruden
Ideologie bestätigt fühlen. Dabei schert es sie nicht, dass die
gewaltbereiten Islamisten in der muslimischen Welt wie in Deutschland
zur Minderheit gehören. Auch wenn es schwer fällt zu ertragen, dass
wegen der gezielten Zündelei nun die rechten Brandstifter auf
Staatskosten beschützt werden müssen, die Behörden müssen ermitteln.
Auch die schlimmste Provokation rechtfertigt keinen öffentlichen
Aufruf im Internet, gezielt Menschen zu töten. In den
Propaganda-Videos werden auch Journalisten, wird die Freiheit, wie
wir sie kennen, bedroht. Da ist die Motivation des Mordaufrufs
zweitrangig.
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