Zweimal Milch, ein halbes Pfund Butter und das
Arbeitslosengeld an der Supermarktkasse? Die Idee der
Bundesarbeitsagentur sieht auf den ersten Blick ganz praktisch aus.
Aber will man eine so private Angelegenheit wirklich in den
öffentlichen Raum verlagern?
Der Agentur geht es in erster Linie natürlich nicht um eine
verbesserte Dienstleistung für Arbeitslose, sondern darum, sich der
Kosten für ihre Kassenautomaten zu entledigen. Gewiss, die mögen
erstaunlich hoch sein, im Gesamtetat ist das allerdings wohl eher
vernachlässigenswert.
Allen Beteuerungen der Agentur zum Trotz wird die Auszahlaktion
mindestens dem Personal an der Kasse auffallen. Da stellt sich
jenseits von Datenschutzdebatten vor allem die Frage, wie man das mit
der eigenen Würde vereinbaren will.
Natürlich muss sich niemand schämen, weil er arbeitslos ist. Das
kann sehr schnell jedem passieren. Aber ob er das wildfremde Menschen
im Viertel wissen lassen will, ist eine andere Frage.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 – 804 6519
zentralredaktion@waz.de
Original-Content von: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, übermittelt durch news aktuell