WAZ: Fronten im Streit um Stuttgart 21 verhärtet

Vor der heutigen vierten Runde der
Schlichtungsgespräche um das Bahnhofsprojekt „Stuttgart 21“ sind die
Fronten zwischen Gegnern und Befürwortern verhärtet. Winfried
Kretschmann, Grünen-Fraktionschef im Stuttgarter Landtag und scharfer
Kritiker der Pläne, hält ein Einlenken auf beiden Seiten für
unwahrscheinlich. „Am Ende muss die Entscheidung an die Parlamente
zurückgegeben oder aber durch einen Volksentscheid getroffen werden“,
sagte Kretschmann den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe
(Freitagsausgabe). Gleichwohl lobt er das Schlichtungsverfahren:
„Diese Art der Auseinandersetzung mit der kritischen Bürgerschaft
muss Standard vor und in Planungsverfahren für Großprojekte werden.“

Dies sieht der Ingenieur Florian Bitzer, der für die
Projekt-Befürworter in der Schlichtungsrunde sitzt, ganz anders:. Er
geht davon aus, dass „Stuttgart 21“ auf jeden Fall gebaut wird. „Das
hat die Bahn AG so verkündet und wird von keinem Schlichterspruch
grundsätzlich infrage gestellt werden können“, sagtes Bitzer den
WAZ-Titeln. Für ihn sind die Schlichtungsgespräche unter der
Moderation des früheren CDU-Politikers Heiner Geißler vor allem „ein
Beitrag zur Befriedung der Stadt nach einem missglückten
Polizeieinsatz“. Bei Auseinandersetzungen zwischen Polizei und
Demonstranten war zahlreiche Demonstranten durch Tränengas,
Pfefferspray und Wasserwerfer der Polizei verletzt worden.

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