SPD-Chef Gabriel hat Bundeskanzlerin Angela Merkel
(CDU) dazu aufgefordert, Bundespräsident Wulff zur Aufgabe seines
Amtes zu bewegen. „Es können nur diejenigen Herrn Wulff zum Rücktritt
bringen, die ihn ins Amt geholt haben“, sagte Gabriel den Zeitungen
der Essener WAZ-Mediengruppe. „Wir haben ihn damals nicht gewählt,
sondern einen anderen Kandidaten, Joachim Gauck, vorgeschlagen.“
Gleichzeitig bekräftigte Gabriel den Willen zur Zusammenarbeit bei
der Suche nach einem neuen Kandidaten. „Wir wollen aus der Affäre
keinen parteipolitischen Profit schlagen, sondern dafür sorgen, dass
das Amt des Bundespräsidenten wieder mit Respekt geführt wird“.
Dass Wulff doch nicht alle 400 Fragen und Antworten zu seiner
Medien- und Kreditaffäre ins Internet stellen wolle, hält Gabriel für
einen schweren Fehler. „Es war der Bundespräsident selbst, der
absolute Transparenz versprochen hat.“ Man bekomme den Eindruck, dass
Wulff die Affäre schlicht aussitzen wolle und auf die Vergesslichkeit
der Menschen hoffe. „Ich fürchte, dass dies ein weiterer Schritt dazu
ist, dass die Politik noch mehr in Verruf gerät als sie es bislang
schon ist. Das ist das bittere Ergebnis dieser Affäre Wulff.
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