Immer weniger Menschen stecken sich mit HIV an. Das
ist zunächst einmal eine gute Nachricht. Besonders erfreulich ist,
dass es nach dem Anstieg in den Vorjahren 2011 einen Rückgang der
Infektionen bei den 20- bis 24-Jährigen geben dürfte. Darauf deuten
die Zahlen des Robert-Koch-Instituts bis Ende August hin. Ein Grund
für übergroße Freude darf dies aber nicht sein. Denn jeder
Neuinfizierte ist einer zu viel – vor allem, weil es so leicht wäre,
die meisten Ansteckungen zu vermeiden. Eben durch geschützten Sex.
Für die Betroffenen ist es ein Segen, dass es immer wirksamere
Medikamente gibt. Sie leiden nicht mehr unter den immensen
Nebenwirkungen wie früher. Dank effektiver Arzneien können
HIV-Infizierte heute noch Jahrzehnte leben. Der Fortschritt darf aber
nicht zu einer Sorglosigkeit beim Sexualverkehr führen. Dies gilt vor
allem für homo- und bisexuelle Männer. Denn nach wie vor gehören zwei
von drei Neuinfizierten dieser Gruppe an. Eine effektive
Präventionsarbeit muss klar sagen, was die Medizin noch nicht kann:
Aids heilen. Wer auf Nummer sicher gehen will, muss Kondome benutzen.
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