WAZ: Schlüssel für die Zukunft – Kommentar von Michael Kohlstadt zum Wandel an den Schulen

Deutschland ist ein Einwanderungsland. Deutlicher
als an den Schulen kann man das nicht ablesen: Jeder dritte Schüler
in NRW hat eine Zuwanderungsgeschichte. An allgemeinbildenden Schulen
stieg der Anteil von Jungen und Mädchen, die entweder im Ausland
geboren wurden, mindestens ein ausländisches Elternteil haben oder zu
Hause kein Deutsch sprechen, in wenigen Jahren von 30 auf knapp 37
Prozent.

Dass sich dieser Trend fortsetzt, liegt auf der Hand: Denn an den
Grundschulen haben schon heute zwei von fünf Schülern ausländische
Wurzeln. Und: All diese jungen Menschen werden irgendwann erwachsen,
wollen studieren, arbeiten, wohnen. Das ist deutsche Realität.

Das Ganze ist eine Riesenherausforderung für die Gesellschaft. Der
Vorteil: Die Aufgabenstellung ist klar. Kein Schulpolitiker kann
später sagen, er habe nichts gewusst.

Chancen und Risiken sind allerdings nicht gleichmäßig verteilt.
Die eine Schule hat einen Migrantenanteil von 90 Prozent, an der
anderen spielt Zuwanderung keine Rolle. Die Unterschiede ziehen sich
quer durch die Städte. Hier die richtigen schulpolitischen Akzente zu
setzen, wird der Schlüssel für die Zukunft sein.

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