Beim Thema Städte-Schulden läuft man immer Gefahr,
Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Natürlich ist das kleine,
schuldenfreie Breckerfeld nicht mit der armen Großstadt Hagen in
einen Topf zu werfen. Und das rheinische Langenfeld würde
verzweifeln, hätte es vergleichbare Lasten zu schultern wie
Oberhausen oder Mülheim. Das Revier trägt schwer am Abschied von der
alten Industrie, und es ist in der Pflicht, Familien zu unterstützen,
die es nicht so dicke haben.
Raus aus den Schulden ist ein hartes und langes Projekt. Wer es
angeht, muss mit Widerstand rechnen. Wer spart, muss das Geld noch
gegen Begehrlichkeiten aus Düsseldorf und Berlin verteidigen. Aber es
ist keine unmögliche Mission. Dortmund zeigt, dass sich sogar eine
große Revierstadt ein Stück aus dem Schuldensumpf ziehen kann.
Dortmund lockt Unternehmen, junge Kreative und verhindert die
Abwanderung von Familien.
Übrigens: Eine Stadt, die sich heute anschickt, so penibel zu
wirtschaften wie eine „schwäbische Hausfrau“, darf vielleicht eine
Generation später auf reichen Lohn hoffen. Auf Dinge, die wir kaum
noch kennen: glatte Straßen, neue Schulen, Jugendzentren.
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